Design trifft Technologie
- Karin Schmidt
- 21. Okt. 2018
- 2 Min. Lesezeit
Die grafikSCHWEIZ 18 ist mit 130 Ausstellern das grösste Festival für Design & Technologie der Schweiz. Stargäste werden am 26. Oktober ein Malroboter und ein «Next Rembrandt» sein. [endif]

Er heisst e-David und wurde von Forschern der Universität Konstanz entwickelt – ein Roboter, der Kunstwerke malt. Erstmals zeigt e-David in der Schweiz sein Können – live. Wie auch seine besten, dank künstlicher Intelligenz gemalten Werke. Der e-David steht für die Neupositionierung der Werkschau grafikSCHWEIZ. Sie versteht sich neu als Festival für Design & Technologie und möchte ganz bewusst auch technologische Entwicklungen an der Schnittstelle von visueller Kommunikation und Technologie zeigen. Zudem wird die Exhibition mit aktuellen Werken von 130 Künstlern aus den Bereichen Grafikdesign, Typographie, Illustration, Urban Art, New Media, AR/VR und Digital-Design ergänzt, mit einer Conference zu Zukunftsthemen, vielen Workshops und einem Market.
Andere Roboter malen nach einem fix programmierten Ablauf, bei dem jeder Pinselstrich eingeplant wird, sie drucken das Bild quasi einfach aus. Nicht so der e-David. Gefüttert mit einem Foto, überwacht er sich mit Kameras selbst und entwickelt so eine eigene Ästhetik. Würde der e-David zweimal das gleiche Foto als Vorlage verwenden, das gemalte Bild würde am Ende unterschiedlich aussehen, weil der Weg zum fertigen Bild nicht programmiert ist, sagen die Entwickler des e-David um Prof. Oliver Deussen. Das Ziel der Forscher? Mit künstlicher Intelligenz soll der e-David selbstständig dazulernen. Man wolle dem System ein Verständnis von Ästhetik einprogrammieren und ihm etwa die Farbharmonie beibringen. Dann würden auch Bilder ohne Vorlage durch Zufall entstehen. Braucht es da noch Künstler? Der e-David hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Erstmals zeigt er nun in der Schweiz, was er kann..
Ein anderes spektakuläres Projekt, das international viele Schlagzeilen kreiert hat, ist «The Next Rembrandt». Ein interdisziplinäres Projekt von Mitarbeitern des Museums Het Rembrandthuis in Amsterdam, des Mauritiushuis in Den Haag, der Delfter University of Technology und von Microsoft hat mit 3D-Scans von 346 Original-Rembrandt-Gemälden die Datengrundlage geschaffen, um danach mit einem spezifisch programmierten Algorithmus den Computer einen neuen Rembrandt erschaffen zu lassen – 347 Jahre nach dem Tod des Künstlers. Mittel 3D-Drucktechnologie wurde das Gemälde physisch geschaffen, inklusive Oberflächen- und Pinselstrichstruktur. An der grafikSCHWEIZ wird dieser neue Rembrandt gezeigt, mit exklusivem Videomaterial, wie er entstanden ist.
Neben den spektakulären Projekten an der Schnittstelle von Design und Technologie zeigt die grafikSCHWEIZ aktuelle Arbeiten von 130 Schweizer Grafikern, Illustratoren, Typografen, visuellen Gestaltern sowie New Media-, Game- und Virtual-Reality-Designern. Sie ist damit die grösste Werkschau für visuelle Ausdrucksformen der Schweiz und verschafft einen repräsentativen Überblick über Trends und (neue) Anwendungsformen. Das faszinierende an der grafikSCHWEIZ ist das Zusammenspiel von analogen und digitalen Inhalten. So sagt denn auch Lidia Panio, die Kuratorin der grafikSCHWEIZ, dass jede technologische Innovation nur vermittelbar sei, wenn sie überzeugend gestaltet ist
Die grafikSCHWEIZ 18 findet vom Freitag, 26. bis Sonntag, 28. Oktober 2018 in der Halle 622 in ZürichOerlikon (direkt beim Bahnhof Oerlikon) statt.
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